Über das Projekt

Regionalwissenschaften als ein komplexes System verschiedener Teildisziplinen zeichnen sich durch die große Menge der von ihr erzeugten heterogenen Forschungsdaten aus. Das größte Problem der heutigen Regionalwissenschaften ist die Inkompatibilität zwischen den traditionellen Formen der Publikation der Feldforschungsdaten als Text oder Album und dem Format der Video- Audio- und 3D-Bilddaten, in der die Feldforschungsdaten seit jüngerer Zeit in immer unüberschaubarer Menge erhoben werden. Weil das konventionelle Druck- bzw. Textformat für die Veröffentlichung vieler dieser Daten nicht brauchbar ist, und weil es noch keine geeignete Publikationsform von solchen Forschungsmaterialien gibt bzw. die vorhandenen Ansätze noch nicht vereinheitlicht wurden, wird der Zugang zu diesen Daten und dementsprechend ihre freie Kursierung in Fachpublikationen erheblich verhindert. Die von vielen Autoren praktizierte Einrichtung von Privatarchiven mit Multimediadaten, die über globalen Webplattformen wie YouTube oder Dropbox freigegeben werden, ist für wissenschaftliche Zwecke nicht geeignet, da sie weder persistent abgesichert noch wissenschaftlich dokumentiert werden und sie zudem keine ausreichenden Recherchemöglichkeiten bieten.

Hauptziel des Vorhabens besteht daher darin, einem weiten Forscherkreis die auf regionalwissenschaftlichen Feldforschungen erhobenen Video-, Audio- und 3D-Bildmaterialien genauso leicht zugänglich und zitierfähig zu machen wie dies bei konventionellen Daten (z.B. Textsammlung, Album) der Fall ist. Die Aufnahme der Forschungsdaten erfolgt über ein webgestütztes Erfassungssystem, das nicht nur die Möglichkeit bietet, die Mediendateien beim Hochladen zu bearbeiten und mit Metadaten zu versehen, sondern auch in der Lage ist, die Inhalte über standardisierte Schnittstellen zur Nachnutzung zur Verfügung zu stellen. Durch eine Verbindung zu einem Dienst zur Langzeitarchivierung können diese Forschungsdaten zudem langfristig gesichert werden.